Wiener Blond
“„Bis in der Früh““
© Konstantin Reyer
Bis in der Früh – so heißt das dritte und bisher poppigste Studioalbum der Band Wiener Blond. Zwölf tanzbare Songs über den Großstadtdschungel und mögliche Überlebensstrategien – musikalisch verpackt in einer eigenständigen Variante urbaner Popmusik, mit so vielfältigen Einflüssen, wie sie das Leben in der Großstadt eben bietet.
Verena Doublier und Sebastian Radon singen, beatboxen, komponieren und granteln sich seit nunmehr zwölf Jahren durch ihre Alltagswelten und in die Herzen ihres Publikums. Neben ihren fulminanten Live-Auftritten sind ihre überraschenden Texte dabei ebenso ihr Markenzeichen geworden, wie ihre musikalische Vielseitigkeit. 2019 veröffentlichten sie nach zwei Studioalben („Der Letzte Kaiser“-2015 , „ZWA“-2016) ihr erstes Live-Album („endlich salonfähig!“) in Kooperation mit dem Original Wiener Salonensemble. Die Melodien und Streicherklänge dieser salonfähigen Ära machten 2020 auf dem vierten Longplayer wieder Platz für mehr Grooves, Loops und Elektronik.
Für ihr drittes Studioalbum haben sich die beiden im Studio deutlich mehr Zeit genommen als bisher. Gemeinsam mit dem Produzenten Albin Janoska wurde lange an einem neuen, einzigartigen Wiener Blond-Sound gefeilt. Beatboxing, Stimmsounds und Akustikgitarre mischen sich mit drum-machines, synths und voice-sampling zu einem
eigenständigen Soundkonzept. Das dritte Album einer Band wird zwar oft als „das Schwierige“ bezeichnet, doch wenn man so will ist Wiener Blond mit „Bis in der Früh“ ihr persönliches „Sgt. Pepper“-Album passiert: Ein Umbruch und Beginn eines neuen musikalischen Kapitels, das doch den roten Faden der Bandgeschichte nahtlos
weiterspinnt. Live werden die Songs in Bandbesetzung auf die Bühne gebracht, was ebenfalls ein Novum in der zwölfjährigen Bandgeschichte ist.
Wie gewohnt stehen bei Wiener Blond aber natürlich die Texte im Mittelpunkt der Songs. Der Fokus der Erzählungen liegt abseits aller Klischees und Alltagsgschichtln immer öfter auch auf Phänomenen der Randzeiten der Tage. Das muntere Dazwischen findet Platz in den neuen Songs des Duos. So heißt es in der ersten Single Wach: „Wach simma imma–aba munta wer’ma nimma.“ und der Song Endgerät verhandelt die schier grenzenlose Hassliebe zum heiligen Gerät, die uns alle so manche Schlafstunde kostet:
„Wir schaun uns endlos an, aba wir sehn uns ned. Die Zeit ist aufgelöst mit meinem Endgerät.“ Vielleicht ist „Bis in der Früh“ ein Album als Hommage an das klassische Picknbleim, das in einer Welt der permanenten Beschleunigung an sich schon rebellischen Charakters ist.
Mit ihren Grooves, Melodien und Geschichten machen Wiener Blond die Krise tanzbar.
Bis in der Früh ist inspiriert vom pulsierenden Leben in einer Großstadt, die selbst irgendwo zwischen Ost und West, in stetiger Veränderung und doch gefangen in andauernden Kompromissen im munteren Dazwischen hängt.
© Konstantin Reyer
Di
01 Apr
01 Apr
19:30
Wiener Blond -
„Bis in der Früh“
Wiener Blond - „Bis in der Früh“
Konzert
teilweise unbestuhlt
Konzert
teilweise unbestuhlt